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Beiräte im Mittelstand – die Kompetenzen entscheiden

Der Erfolg eines Unternehmens wird erheblich durch die Zusammensetzung seines Beirats bestimmt. Wir geben Ihnen ein paar Hinweise, auf welche strategischen Überlegungen Sie achten sollten.

Beiräte im Mittelstand leisten wertvolle Arbeit. Gremienmitglieder nehmen großen Einfluss auf bedeutsame Entscheidungen, wie die Nachfolgeregelung oder die Besetzung von Spitzenpositionen. Der Anteil der Familienunternehmen, die laut einer Studie von PwC über einen Beirat verfügen, liegt bei 83 %. 

 

Allerdings hat unsere Recherche ergeben, dass bei Familienunternehmen mit einer Belegschaft von rund 100 bis 1.000 Mitarbeitenden, weniger als 1/3 der Unternehmen über einen Beirat verfügen. Strategische Überlegungen oder strukturelle Veränderungen werden weitestgehend im Kreis der Familie besprochen. Häufig sind in solchen Konstellationen einander ähnelnde Kompetenzen vertreten. Unserer Meinung nach muss bei der Zusammenstellung der Gremienmitglieder auf den „Zukauf“ fehlender Kompetenzfelder geachtet werden. Zudem erodieren die ausgewiesenen Kompetenzen im Laufe der Jahre, was zu einer Fehlallokation von Ressourcen führen kann, so dass eine zeitliche Befristung bei der Besetzung der Mitglieder empfohlen wird. Ist der Beirat mit fachkompetenten Mitgliedern besetzt und befristet mandatiert, leistet er einen Wertbeitrag für die Entwicklung des Unternehmens.                   

 

Daten und Fakten

  • 93 % der Kompetenzen sind auf den kaufmännischen Bereich ausgerichtet, 27 % bringen zudem Kompetenzen aus dem Umfeld der Digitalisierung mit.
  • 1/3 der Familienunternehmen mit 100 bis 1.000 Mitarbeitenden verfügt über einen Beirat.
  • Die fachliche Expertise von Familienmitgliedern steht im Vergleich zu externen Mitgliedern nicht im Vordergrund der Berufung.
  • Der Anteil von Frauen in den Beiräten hat sich in den vergangenen Jahren deutlich erhöht.
  • Kapitalgeber gewähren Unternehmen mit einem funktionierenden Beirat bessere Konditionen.
  • Seit 2013 ist die Besetzung von Familienmitgliedern im Beirat von 67 % stark gestiegen auf 81 % im Jahr 2020.