Die Verantwortung der Branche für Klima & Gesellschaft
Häufig hoch über den Wolken, auf Autobahnen und Landstraßen unterwegs und dann auch noch ausschließlich profitorientiert?!
In der Tat war bis zum Ausbruch der Corona-Pandemie eine überdurchschnittliche Reiseaktivität vieler Unternehmensberaterinnen und Unternehmensberater ein Markenzeichen der Branche.
Unabhängig davon: Die Mitgliedsunternehmen des BDU sind sich nicht nur ihrer unternehmerischen, sondern auch ihrer ökologischen und sozialen Verantwortung bewusst und stellen sich dieser. Und das nicht erst seit sich in einer BDU-Befragung unter consultingaffinen Studierenden vor einigen Jahren herausstellte, dass weit mehr als die Hälfte der Befragten eine nachhaltige Unternehmenspolitik von ihrem späteren Arbeitgeber erwartet.
ESG-Engagement nimmt in der Consultingwirtschaft zu
ESG als unternehmerische Verantwortung umfasst soziale, ökologische und ökonomische Aspekte. Konkret geht es z.B. um faire Geschäftspraktiken, mitarbeiterorientierte Personalpolitik, Schutz von Klima und Umwelt, ernst gemeintes gesellschaftliches Engagement vor Ort sowie den sparsamen Einsatz von natürlichen Ressourcen.
Das Engagement vieler Beratungsunternehmen orientiert sich an einigen der 17 Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen oder auch an den 10 Prinzipien des UN Global Compacts. Welche Maßnahmen im einzelnen ergriffen werden und wie diese in der Unternehmenspraxis gelebt werden, ist so vielseitig wie die Beratungsbranche selbst.

Unseren Mitgliedsunternehmen bieten wir eine Vielzahl an Maßnahmen an:
- Wir haben eine Plattform etabliert, auf der BDU-Mitgliedsunternehmen ihr Engagement darstellen und sich als umweltbewusstes, verantwortungsvolles Unternehmen positionieren können.
- Wir fördern den fachlichen und kollegialen Austausch, der internen CSR-Verantwortlichen der Mitgliedsunternehmen über branchenspezifische Nachhaltigkeitsthemen.
- Falls Sie stellvertretend für Ihr Unternehmen als Gast an einer Arbeitskreissitzung teilnehmen möchten, können Sie sich über den Button "Anmeldung Arbeitskreis" am Ende dieser Seite melden
Leitfaden zu Nachhaltigkeitsberichten für die Consultingbranche

In Anlehnung an den Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) hat der Bundesverband Deutscher Unternehmensberatungen (BDU) e.V. in einer Arbeitsgruppe einen Branchenleitfaden entwickelt, der Mitgliedsunternehmen mit Pflicht zur Nachhaltigkeitsberichterstattung dabei unterstützt, die eigenen Aktivitäten mit Bezug zur Nachhaltigkeit zu erfassen, zu strukturieren, entsprechende Ziele in die Unternehmensstrategie zu integrieren und konkrete Maßnahmen abzuleiten. Besonderer Dank gilt den Expertinnen und Experten aus den Beratungsgesellschaften ANXO Management Consulting, Detecon, Gmc², HR Beratung Simon, Mobilite, Optiqum, SellingPoint Consult, und TEAMWILLE.
Der Leitfaden gibt einen Überblick über die zu behandelnden Kriterien, Leistungsindikatoren und den Prüfprozess des DNK-Büros. Eine Erweiterung der Vorgaben des DNK zur Erfüllung der zukünftigen Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) inklusive der aktuell in Entwicklung befindlichen European Sustainability Reporting Standards (ESRS) ist für das kommende Jahr 2024 geplant.
Unternehmensberatungen müssen sich in doppelter Hinsicht mit den drei Nachhaltigkeitsdimensionen auseinandersetzen. Zum einen in Bezug auf ihre eigene Betriebsführung, zum anderen in ihrer Rolle als Multiplikator im Rahmen der nachhaltigen Transformation der Wirtschaft.
Zu betrachten sind dabei einerseits das eigene Geschäftsmodell und das Unternehmensumfeld sowie andererseits die Märkte und Lieferketten, in denen beispielsweise beratene Kunden und Kundinnen agieren.
In den einführenden Kapiteln des Branchenleitfadens werden daher zunächst beide Sichtweisen skizziert, bevor anschließend die einzelnen Kriterien aus Betriebsführungsperspektive fokussiert und durch Leitfragen sowie durch Praxisbeispiele und mögliche Maßnahmen veranschaulicht werden. So können Anwender des Leitfadens sich Schritt für Schritt durcharbeiten und sich einem kompletten Nachhaltigkeitsbericht nähern.
In Bezug auf Nachhaltigkeitsaspekte nehmen regulatorische Anforderungen sowohl international als auch national seit Jahren zu. Daraus ergeben sich für Unternehmen und Institutionen verschiedene Handlungsverpflichtungen, wie zum Beispiel die Berichterstattungspflicht. Neben den sachlichen Pflichten wirkt die Kommunikation des Nachhaltigkeitsbewusstseins und -bestrebens in Form eines Nachhaltigkeitsberichts positiv nach innen und außen: Intern trägt die intensive Auseinandersetzung bei einer Erstellung eines entsprechenden Reports zur Bewusstseinsbildung, zur Strukturierung und Evaluierung von Nachhaltigkeitsaktivitäten sowie zur Auseinandersetzung mit Risikofaktoren bei. Nach außen vermittelt ein Nachhaltigkeitsbericht Vertrauen, Glaubwürdigkeit und stärkt die Reputation.
Erstaufforstung eines Verbandswald
Als Verbandsinitiative haben wir eine kommunale Fläche aufgeforstet und zwar in Kooperation mit der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) - einem gemeinnützigen, weitgehend vom Bund finanzierten Verband. Die Bäume binden beim Wachstum Kohlendioxid und tragen so langfristig zum Klimaschutz bei. Darüber hinaus erfüllt das Ökosystem Wald weitere wichtige Funktionen: Es dient zum Beispiel der Sauerstoffproduktion, dem Erhalt von Biodiversität, trägt einen Teil zum Schutz vor Bodenerosion, Lärm und Immissionen bei, nimmt Niederschläge auf und speichert diese und kann als Ort der Ruhe und Erholung genutzt werden.

Der 21. März 2022 ist der internationale Tag des Waldes und gleichzeitig der Tag, an dem die Initiative #Verbandswald in Kooperation mit der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) mit einem gemeinsamen Pflanzevent gekrönt wurde. Durch die Initiative, an der sich 40 Mitgliedsunternehmen des BDU mit einem Sponsoring beteiligen, wird eine rund vier Hektar große, ehemals landwirtschaftliche Nutzfläche am Rande von Mehlingen bei Kaiserslautern in Rheinland-Pfalz erstaufgeforstet. So manchem naturliebenden und wanderbegeisterten Menschen wird Mehlingen nicht unbekannt sein, denn die Ortschaft ist durch das Natur- und Vogelschutzgebiet "Mehlinger (Baalborner) Heide" bekannt.
Wir danken allen, die diese Aktion ermöglicht und unterstützt haben, ganz herzlich!
Teilnehmende BDU-Mitglieder

Anlass der Initiative

„Wir brauchen gesunde und klimastabile Wälder. Die Waldzustandserhebung 2020 sowie die ersten Berichte aus 2021 zeigen: Die Wälder sind in einem besorgniserregenden Zustand" - SDW-Bundesgeschäftsführer Christoph Rullmann
Auch Auftraggeber aus der Wirtschaft, vor allem aus Industrie und Konzernen, verlangen den Nachweis klimafreundlicher Unternehmensführung und Leistungserbringung als ein Entscheidungskriterium für den Einkauf wissensbasierter Dienstleistungen.
Über die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald
Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) wurde am 5. Dezember 1947 in Bad Honnef gegründet und ist damit eine der ältesten deutschen Umweltschutzorganisationen. Heute sind in 15 Landesverbänden rund 25.000 aktive Mitglieder organisiert. Sie will Menschen für den Wald begeistern, indem sie waldpädagogische Projekte umsetzt und deutschlandweit Baumpflanzungen durchführt.
Die SDW ist ein gesetzlich anerkannter Naturschutzverband und darf deshalb in allen Planungen mitwirken, die Wald und Natur beeinflussen. Eine weitere Aufgabe ist die konstruktive Mitarbeit zum Wohl des Waldes in vielen wichtigen Gremien, so Naturschutz- , Landschaftsschutz- und Jagdbeiräten.
FAQ
Der Wald wurde in Mehlingen gepflanzt, einem charmanten Dorf bei Kaiserslautern. Die Mehlinger Heide ist so manchem als größte zusammenhängende Heidefläche Süddeutschlands bekannt. Der BDU-Verbandswald soll ein Ort des Erlebens werden, der sich optimal mit einer Erkundung der auch historisch sehr interessanten Region verbinden lässt.
Angestrebt wird eine Waldnutzung, die Forstwirtschaft und Naturschutz im Wald verbindet – man nennt dies integrativer Ansatz. Im Sinne eines klimastabilen Mischwalds sollen vor allem Eichen (Mischung aus Trauben- und Stieleiche) sowie seltene, widerstandsfähige Baumarten gepflanzt werden, die gut mit den veränderten Klimabedingungen zurechtkommen. Angedacht sind: Elsbeere, Winterlinde, Hainbuche, Baumhasel und Edelkastanie. Als Nadelbaumarten sind Eibe und Atlaszeder gut vorstellbar. In den Waldrandbereichen werden unterschiedliche Baum- und Straucharten gepflanzt u.a. Mehlbeere, Mispel, Eberesche, Feldahorn, Waldhasel, Pfaffenhütchen, Berberitze, Sanddorn. Gerade die im Waldrand verwendeten Baum- und Straucharten bieten Insekten und Wildtieren ein reichhaltiges Nahrungsangebot. Mit Ausnahme der Eiche sind alle Baumarten auch als Bienennährgehölze geeignet.
Die Bäume sind zum Pflanzzeitpunkt 50 bis 80 cm groß und haben schon vier Jahre in der Forstbaumschule verbracht. Dort wurden sie ein Jahr als Topfpflanze und anschließend drei Jahre in einem Beet kultiviert. Zum Schutz wurde die neue Waldfläche zunächst umzäunt.
Wir forsten eine kommunale Fläche auf (Körperschaftswald), sodass der Wald der Gemeinde Mehlingen gehört. Er wird also nicht privatisiert, sondern bleibt im kommunalen Besitz.
Dies übernimmt die entsprechende Gemeinde gemeinsam mit Landesforsten RLP. Gleiches gilt für die Verkehrssicherheit für die Sitzgarnitur aus Eichenholz, die auf der Waldfläche des BDU aufgestellt ist.
Die Entscheidungshoheit hat die Kommune, welche aber an Bundes- und Landeswaldgesetze gebunden ist. Dadurch wird ein langfristiger Bestandsschutz gewährleistet. Z.B. sieht § 9 des Bundeswaldgesetzes vor: „(1) Wald darf nur mit Genehmigung der nach Landesrecht zuständigen Behörde gerodet und in eine andere Nutzungsart umgewandelt werden (Umwandlung).
Bei der Entscheidung über einen Umwandlungsantrag sind die Rechte, Pflichten und wirtschaftlichen Interessen des Waldbesitzers sowie die Belange der Allgemeinheit gegeneinander und untereinander abzuwägen.“ Bei der Auswahl achten wir zusätzlich darauf, dass es hier nicht um ein kurzfristiges Projekt geht, sondern der Wald auch nachhaltig wachsen kann und vielfältige Funktionen erfüllt.
Nein, da jeglicher Waldbestand in Deutschland in die nationale Treibhausgasbilanz einfließt, wodurch jegliche weitere Anrechnung ausgeschlossen wird. Bei dem Projekt, zählt das beratungs- übergreifende, solidarische Element.