Gründung und Nachfolge

Unternehmensnachfolge: Wer sich nicht um Morgen kümmert, braucht an Übermorgen gar nicht erst zu denken

Digitalisierung, Fachkräftemangel, Industrie 4.0 – viele Unternehmer*innen beschäftigen sich intensiv mit Zukunftsthemen. Doch die drängendste Frage - die Klärung der eigenen Nachfolge - wird dabei zu oft vernachlässigt. Aber erfolgreiche familieninterne oder externe Nachfolgelösungen sind mitnichten Selbstläufer: die Unternehmenszukunft abzusichern und damit das eigene Lebenswerk zu erhalten, muss wohl vorbereitet und geplant sein.

Sie haben ein langjährig etabliertes und erfolgreiches Unternehmen mit 25 Mitarbeitern aufgebaut? Aber Sie wissen nicht, wie es mit dem Betrieb weitergehen wird, wenn Sie sich in fünf bis sieben Jahren aus der operativen Verantwortung zurückziehen möchten? Hand aufs Herz: Befinden Sie sich in einer ähnlichen Situation?


Zwei wichtige Trends in der Unternehmensnachfolge hierzulande sollten Sie deshalb kennen:

  • Erstens: Immer seltener treten Sohn oder Tochter die Nachfolge in Familienunternehmen an – aktuell sind es gerade mal 50 Prozent.
  • Zweitens: Schon jetzt stehen mehr zu übergebende Unternehmen einer geringeren Anzahl von Käufern gegenüber - Diese Kluft wächst leider weiter.


Um ein Unternehmen erfolgreich zu übergeben, bedarf es umso mehr eines strukturierten, professionellen Prozesses. Dieser beginnt zunächst mit der Klärung vermeintlich banaler Fragestellungen:

 

  1. Wer käme überhaupt in Frage: Familieninterne oder externe Nachfolge? Soll der Sohn/die Tochter noch einmal gefragt werden, ob er nicht doch in das Familienunternehmen zurückkehren will? Oder inhouse den technischen Leiter fragen? Oder doch mit einem der Wettbewerber Kontakt aufnehmen und eruieren, ob Interesse bestünde? Optionen gibt es mehrere – nur welche ist die richtige?

  2. Was sind Pro & Contra einer „Familienlösung“? Wenn sich Kinder für das Unternehmen begeistern, wenn sie eigenmotiviert die notwendige Qualifikation erworben sowie aktiv zielführende Erfahrungen gesammelt haben, dann ist es gut, wenn Übergeber und Übernehmer mehrere Jahre gut abgestimmt in der Unternehmensführung zusammenarbeiten und die Verantwortung Schritt für Schritt übergeht.

    Die immer häufigere Variante allerdings – siehe oben – ist die externe Lösung. Der Verkauf des Unternehmens an einen, geeigneten externen Interessenten oder an einen Mitarbeiter ist durchaus auch eine gute Alternative. Neben dem Verkaufspreis sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass der Käufer auch die immateriellen Werte im Unternehmen zu würdigen weiß. Den richtigen externen Nachfolger zu finden ist eine komplexe Aufgabe, die gut vorbereitet sein möchte. Es gilt die alte Weisheit: „Wenn die Chemie nicht stimmt, braucht man über die Physik nicht zu sprechen.“

  3. Wie ist bei beiden Varianten vorzugehen? Zur zielführenden Vorbereitung sind verschiedene Schritte wie die Erstellung und die Zusammenstellung umfangreicher Unterlagen notwendig. Darüber hinaus müssen Diskretion und die kompetente Koordination aller notwendigen organisatorischen und juristischen Schritte sichergestellt werden. Die Einbindung von gut vernetzten und in der Nachfolgebegleitung erfahrenen Beratern zahlt sich aus, damit der gesamte Prozess von der ersten Idee bis zur endgültigen Übergabe in neue Hände möglichst reibungslos und ergebnisorientiert erfolgen kann.

 

Und wie geht’s mit mir eigentlich weiter?


Die unausgesprochene Angst, nach der Übergabe nicht mehr wichtig zu sein und zum alten Eisen zu gehören ist verständlich – jedoch können kreative und aktive Persönlichkeiten, wie es die meisten Unternehmer sind, sich bewusst auf das einlassen, was dann kommt. Sie können sinnstiftende Dinge anpacken, die sie auf Grund der bisherigen hohen beruflichen Anspannung bis dahin nicht realisieren konnten.