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Gründung durch Nachfolge: BDU veröffentlicht neuen Leitfaden für potenzielle Nachfolgerinnen und Nachfolger

Pressemitteilung

Bis 2028 planen laut KfW über 530.000 kleine und mittlere Unternehmen in Deutschland ihre Nachfolge. Rund 215.000 Betriebe suchen aktiv nach einer Nachfolgelösung, während mehr als 230.000 eine Stilllegung in Betracht ziehen. „Die Chancen für erfahrene, aber auch junge Fach- und Führungskräfte stehen also gut, mit einer Gründung durch Nachfolge, ihr eigenes Geschäft aufzubauen und unternehmerische Verantwortung zu übernehmen“, erklärt Jean-Claude Baumer, Vorsitzender des Fachverbands Unternehmensnachfolge im Bundesverband Deutscher Unternehmensberatungen BDU e.V. Für potenzielle Nachfolgerinnen und Nachfolger, die eine Alternative zur Neugründung in Betracht ziehen und sich insbesondere für ein Management-Buy-In (MBI) oder Management-Buy-Out (MBO) interessieren, gibt es jetzt den neuen BDU-Leitfaden „Gründung durch Nachfolge im Mittelstand“.

Orientierung schaffen
In dem Leitfaden beschreiben die Autoren aus dem Fachverband Unternehmensnachfolge detailliert die unterschiedlichen Phasen, die potenzielle Nachfolgerinnen und Nachfolger bei einer Firmenübernahme durchlaufen – von der Planung, Such- und Entscheidungsphase, Prüfungsphase, über die Finanzierung bis zur eigentlichen Übernahme. Zu guter Letzt gibt es noch Tipps, worauf man achten sollte und wie man einen passenden Sparringspartner für den Übernahmeprozess findet. „Mit dem Leitfaden bieten wir Orientierung und zeigen, wie Nachfolgerinnen und Nachfolger den Prozess strategisch planen sowie umsetzen und welche Stolperfallen es gibt“, so Co-Autor Michael Hofnagel aus dem Fachverbandsvorstand.

Alle Phasen im Überblick
In der Orientierungsphase geht es darum, die persönliche Eignung zu reflektieren und den finanziellen Rahmen für eine Unternehmensübernahme abzustecken. 

In der Planungsphase wird die Übernahme strategisch vorbereitet. Wie finde ich wo das passende Unternehmen? Und wie bereiten sich potenzielle Nachfolgerinnen und Nachfolger bestmöglich persönlich auf Gespräche und Verhandlungen vor?

Es folgt die Such- und Entscheidungsphase. Hier finden erste Gespräche mit verkaufsbereiten Unternehmen statt. Zudem werden Informationen über die Firmen gesichtet mit dem Ziel herauszufinden, ob sie überhaupt „übergabefähig“ sind und kein potenziellen Sanierungsfälle. In dieser Phase schließen die Parteien am besten auch einen Letter of Intent (LOI), um die notwenige Exklusivität zu sichern. Darüber hinaus findet hier die Unternehmensbewertung statt, in der der Kaufpreis ermittelt wird. 

Es folgt die Prüfungsphase. Hier werden im Rahmen der Due Diligence Chancen und Risiken noch einmal systematisch geprüft. Dazu gehören unterschiedlichste Bereiche – von rechtlichen Aspekten, über personelle bis hin zum Thema Technik. 

In der vorletzten Phase, der Finanzierungphase, erstellt die Nachfolgerin/der Nachfolger seinen eigenen Business Case und legt damit den Grundstein für Pitches mit Investoren bzw. Banken. Wie hoch ist der Kapitalbedarf? Welche Finanzierungsmodelle kommen infrage? Schließlich wird hier auch der Kaufvertrag verhandelt.

In der Übernahmephase steht die Kommunikation mit Mitarbeitenden, aber auch Kunden und Lieferanten im Mittelpunkt. Die Ziele: Veränderungsprozesse mitzuteilen sowie klare Rollen und Verantwortlichkeiten festzulegen. 

Einen qualifizierten Partner finden
Nachfolgeprozesse sind komplex und binden erhebliche Ressourcen. „Wenn potenzielle Nachfolgerinnen und Nachfolger spezialisierte Fachleute an ihrer Seite haben, erhöhen sie sowohl die Geschwindigkeit als auch die Erfolgsaussichten des gesamten Übernahme- und Kaufprozesses“, erklärt Jean-Claude Baumer abschließend. Sie sollten über die notwendige Erfahrung und fachliche Kompetenz für Unternehmensnachfolge verfügen und diese auch belegen können. Darüber hinaus ist es wichtig, dass die „Chemie“ zwischen Auftraggeber und Beratungsunternehmen stimmt, denn Nachfolge ist in jedem Fall Vertrauenssache.

Download des Leitfadens

Ansprechpartnerin

Annette Sausen