Digitales und IT-Beratung

Ohne IT-Expertise ist die Firma gefährdet

Jede leitende Führungskraft sollte sich in gängigen IT-Themen auskennen, weil die Abhängigkeit von der IT in jedem Unternehmen gewaltig ist. Aus einem bestimmten Grund aber mangelt es vielen Managern an diesem Wissen.

Geld regiert die Welt. Deshalb werden Unternehmen meist nach Zahlen geführt. Diese Managementmethode stammt aus den USA und hat sich bei uns ebenso breit gemacht aus demselben Grund wie über dem großen Teich: Geschäftsführer haben überwiegend einen akademischen Abschluss in BWL. Mit Gewinn- und Verlustrechnungen kennen sie sich aus. Geld ist daher die Grundlage für ihre Entscheidungen – im Hinblick auf eine möglichst hohe Rendite. Das Business soll sich schließlich lohnen.


Was sich nicht rentiert, ist chancenlos oder hat zumindest ein negatives Image im Unternehmen. Stellvertretend dafür steht die IT: eine große Kostenstelle, zum Nachteil des Gewinns. Es ist aus unternehmerischer Sicht völlig richtig, den Gewinn zu optimieren. Es ist aber falsch, wenn nicht erkannt wird, welchen Stellenwert die IT in jedem Unternehmen hat. Jeder Geschäftsführer und jede leitende Führungskraft in allen Unternehmen, jeder Branche und jeder Größe brauchen grundlegendes Fachwissen in gängigen Informationstechnologien. Nur so lassen sich grundlegende Entscheidungen etwa hinsichtlich der Digitalisierung treffen. Manager, denen dieses Wissen fehlt, entscheiden eventuell falsch und gefährden damit die Zukunft der Firma.


Wie wichtig allein eine funktionierende IT ist, lässt sich mit wenigen Worten deutlich beschreiben: man stelle sich nur vor, sie steht einen ganzen Tag still. Oder zwei. Dann geht zwei Tage gar nichts mehr im Betrieb. So abhängig sind wir inzwischen von der Informationstechnologie – deren Wert hinsichtlich strategischer Bedeutung für die Zukunft mit jedem Tag steigt, denn das Internet wird zum Marktplatz für alle. Hier finden sich Angebot und Nachfrage. Wer nicht online ist, verliert Umsätze. Wer nicht auf automatisierte Produktion setzt, fertigt zu teuer. Aussagefähige Daten sind die beste Basis für erfolgreiche Entscheidungen. Deshalb darf die IT nicht mehr als Kostenstelle im Unternehmen abgewertet werden. Informationstechnologien sollten als wesentlicher Bestandteil des Geschäftsmodells gelten.

 

Eine solche Dominanz eines Wissensbereichs wie der IT gab es in der Vergangenheit höchst selten. Alle Unternehmen befinden sich mehr oder weniger intensiv in der digitalen Transformation. Die gelingt den einen leichter und schneller. Andere brauchen länger und tun sich schwerer. Letztendlich sind aber alle zur Digitalisierung gezwungen, weil offensichtlich ist: die analoge Welt geht zu Ende.


Tendenziell hinken kleine und mittlere Unternehmen Konzernen beim Fortschritt in der Digitalisierung hinterher. Dies hat zwei Gründe: zum einen verfügen Mittelständler nicht über die finanziellen Möglichkeiten, die große Unternehmen haben. Informationstechnologien sind teuer. Anderseits mangelt es dem Mittelstand an Personal für die Digitalisierung. Konzerne haben oft große IT-Abteilungen. Mehr Geld und viele eigene IT-Fachkräfte machen den digitalen Wandel einfacher.


Mittelständler mit kleinen IT-Abteilungen nehmen häufig IT-Dienstleister in Anspruch, die ihr Unternehmen oder zunächst Teile davon digitalisieren. Damit Geschäftsführer die Ideen und Vorschläge der von ihnen beauftragten IT-Dienstleister beurteilen und aus Alternativen die fürs Unternehmen beste Lösung auswählen können, sollten sie zumindest grundlegendes IT-Wissen haben. In vielen Unternehmen und nach meiner Erfahrung speziell in dem für Deutschland so wichtigen Mittelstand fehlt es in den Geschäftsführungen und bei leitenden Angestellten häufig am notwendigen IT-Know-how. Der Grund dafür ist, dass viele Unternehmen Positionen von Geschäftsführern und Führungskräften nach einem alten Muster auswählen. Dies sind Branchen-Wissen, Erfolge in der Vergangenheit und Führungsqualitäten. Dieses Skills sind wichtig und wertvoll, sie sollten aber zeitgemäß mit guten IT-Verständnis kombiniert werden. Daran mangelt es zahlreichen Geschäftsführern.

 

 

Ohne IT läuft heute nichts mehr

Durch die Pandemie wurde dieser Prozess deutlich beschleunigt. Von einem auf den anderen Tag saßen Millionen Menschen im Homeoffice und E-Commerce bestimmte den Handel. Dass es nach Corona wieder werden wird wie vor der Pandemie, ist überwiegend ausgeschlossen, weil alle Beteiligten gesehen haben, dass digital funktioniert. Deshalb werden die Räder nicht mehr zurückgedreht. Ganz im Gegenteil: Die Digitalisierung nimmt an Fahrt stetig zu.
Wer nicht abgehängt werden will, sollte darauf achten, dass alle entscheidenden Positionen mit den passenden Personen besetzt sind. Doch leider werden Stellen viel zu oft falsch besetzt. Schuld daran sind aber nicht zwangsläufig die Inhaber mittelständischer Unternehmen. Sehr oft werden sie falsch beraten. Die bekannten Top-Executive-Personalberatungen sind durchweg generalistisch aufgestellte Agenturen. Sie beraten nicht absichtlich falsch. Ihnen fehlt häufig das notwendige IT-Know-how und deshalb ignorieren sie diesen Aspekt bei der Bewerberauswahl, obwohl IT-Wissen heutzutage ein wichtiger Bestandteil der komplexen Fähigkeiten von Führungskräften sein muss. Daher folgen sie althergebrachten Mustern: wer im alten Job erfolgreich war, wird es auch im neuen bleiben und schlagen solche Bewerber ihren Kunden vor. Das war früher richtig und ist heute falsch, denn die neue Welt ist digital und dynamisch. In der funktionieren Regeln aus der analogen Vergangenheit nicht mehr.


Personalagenturen, die auf IT spezialisiert sind, haben das Fachwissen dafür, welches IT-Know-how Führungskräfte brauchen. Und – genauso wichtig – ein Netzwerk mit möglichen Top-Kandidaten. Das sind auch in der neuen Welt Generalisten, die aber haben ihr geistiges Portfolio um IT erweitert.


Ohne IT läuft heute nichts mehr. Auch nicht bei Führungskräften.