HR-Management

Die Transfergesellschaft – Sicherheit für Unternehmen und Perspektive für Mitarbeiter/-innen

Wenn in herausfordernden Zeiten schon weitreichende Veränderungen anstehen, dann soll es fair zugehen. Anerkennung und Respekt dürfen nicht verloren gehen, wenn sich das Unternehmen von einem Teil seiner Belegschaft trennen muss.

Für die Mitarbeitenden spielt es dabei keine Rolle, ob Um- oder Neustrukturierungen aufgrund von wirtschaftlichen Entwicklungen notwendig sind. Sie stellen sich die Fragen: „Was passiert mit uns? Sind wir auf uns allein gestellt? Oder wird uns geholfen?“ Für das Unternehmen sind sein Image als verantwortlicher Arbeitgeber wichtig, ebenso der sinnvolle Einsatz von finanziellen Ressourcen.

 

Dass ein Trennungsprozess fair und sozialverträglich abläuft, zusätzlich Sicherheit und Mehrwert für die Mitarbeitenden bietet, dafür stehen die Transfergesellschaft (TG) und die Transferagentur (TA). Beide sind echte Alternativen zu einer schlichten Abfindungslösung mit nachfolgender ungewünschter Arbeitslosigkeit.

 

Neben dem Faktor Zeit, ist für den Mitarbeiter in Kündigung die Orientierung am wichtigsten „Was soll und kann ich machen und wie sieht der Markt da draußen aus?“ Diese und weitere brennenden Fragen beantwortet die Transferagentur. Der Mitarbeiter erhält die notwendige Hilfe bei der zügigen Suche nach einem neuen Job. Und wenn er sich qualifizieren und weiterbilden möchte, wird er ebenso begleitet und unterstützt. Bevor er also auf den Arbeitsmarkt geht und sich ggf. erfolglos bewirbt, bekommt er hier durch seinen persönlichen Berater diese wertvolle Unterstützung. Sein Berater ist Experte im gesamten Bewerbungsprozess, er kennt den Markt und die Herausforderungen, die da draußen warten, wie kein Zweiter. Und noch mehr, er gibt dem Mitarbeiter die notwendige Ruhe, weil er ihn genau dort abholt, wo er in diesem Moment steht. Wir gehen ja auch zum Arzt und versuchen nicht schwere Krankheiten selbst zu heilen. Aufmerksamkeit auf ganzer Linie vom Profi eröffnet Perspektiven. Je effektiver also bereits in der Transferagentur gearbeitet wird, desto schneller und erfolgreicher können Arbeitnehmer/-innen in der Regel eine neue Anstellung aufnehmen.

 

Und der Vorteil für das Unternehmen? Das Modell der Transferagentur wird von der Agentur für Arbeit gefördert und ist somit eine attraktive Alternative zu schlichten Abfindungszahlungen, die immer zu gering sind. Der Arbeitgeber untermauert zudem sein Image für die Mitarbeiter zu sorgen. Dies unterstützt auch bei späteren Neueinstellungen.

 

Und was kommt nach der Transferagentur? Arbeitgeber und Arbeitnehmervertretung können bei Bedarf eine Transfergesellschaft vereinbaren. Das heißt die Mitarbeiter wechseln in ein Transferunternehmen, welches die Agentur für Arbeit bis zu zwölf Monate durch das Kurzarbeitergeld und finanzielle Zuschüsse bei der Weiterqualifizierung unterstützt. Die Mitarbeiter erhalten bis zu 67 % ihres letzten Nettogehaltes. Häufig erhöht das Unternehmen im Rahmen seiner Möglichkeiten die Summe um bis zu 20 % on Top.

 

So bekommt der Mitarbeiter die zeitlich begrenzte Sicherheit einer „Anstellung“ mit Zahlung aller Sozialversicherungsabgaben abzüglich Arbeitslosenversicherung. Eine kurzfristige Kündigung und Arbeitslosigkeit entfallen, denn der Mitarbeiter ist in der TG „angestellt.“ Kosten werden durch die staatliche Förderung reduziert, genauso wie der Verwaltungsaufwand, der von der Transfergesellschaft übernommen wird. Das Unternehmen erhält Planungssicherheit, da die Mitarbeiter nicht mehr Teil des Unternehmens sind und die Beschäftigungsverhältnisse zu einem festen Stichtag aufgehoben werden.

 

Der so entscheidende Faktor „Zeit“ ist in der Transfergesellschaft gewährleistet. Zeit um die neue Situation zu reflektieren und sich damit vertraut zu machen. Profis unterstützen den Mitarbeiter, die neue Situation nicht nur anzunehmen, sondern auch sich neu aufzustellen und ganz wichtig, auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen und die Jobsuche erfolgreich anzugehen.

 

Schwierige Ausgangslagen und besondere Fälle sind kein Thema, denn die TG ist so flexibel aufgestellt, dass auch hier viele Möglichkeiten bestehen, wieder erfolgreich den richtigen Job zu finden.

 

Bei allen Vorteilen muss jedoch bewusst sein, dass die Transfergesellschaft auch Anforderungen an die Mitarbeitenden stellt. Sie verlangt Eigeninitiative, Eigenverantwortung und Engagement, denn es geht um die eigene berufliche Zukunft. Die besten Voraussetzungen dafür schafft die Transfergesellschaft für diejenigen, die darin mitwirken. Bevor das Know-how veraltet ist, müssen die Mitarbeiter es wieder einsetzen.

 

Und nochmal zu den Unternehmen. Ziehen Sie diese Möglichkeit in Betracht, wenn Ihnen eine faire Trennung wichtig ist. Bereits ab 15-20 Personen kann sich eine TG lohnen. Sprechen Sie über die Situation frühzeitig mit einer spezialisierten Newplacementberatung und binden Sie Ihren Betriebsrat aktiv mit ein.

 

Die Beratung unterstützt sie kreativ bei der Konzeption von Veränderungen mit Ideen und alternativen Ansätzen für faire und finanziell machbare Lösungen. Ebenso begleitet sie bei den notwendigen Gesprächen mit der Agentur für Arbeit und allen anderen Stakeholdern.