Galoppierende Gehaltsentwicklung
Steigende Gehaltswünsche der Kandidaten spielen auch in Zukunft eine verstärkte Rolle. Damit gilt es, unter gleichzeitiger Einhaltung des guten Betriebsklimas, umzugehen.
„Ich zahle nicht gute Löhne, weil ich viel Geld habe, sondern ich habe viel Geld, weil ich gute Löhne bezahle“. Das Zitat von Robert Bosch hat für den Mittelstand bis heute Bestand – es wird jedoch oft missverstanden. Nach einer Studie des Bundesverbandes Deutscher Unternehmensberatungen erwarten mehr als ein Viertel der angesprochenen Kandidaten bei einem Stellenwechsel eine deutliche Gehaltssteigerung. Rückblickend auf die Jahre 2021 und 2022 waren die hohen Gehaltsforderungen der Kandidaten ein wesentlicher Grund, für lange Besetzungsdauern einer Position oder gar die dauerhafte Nichtbesetzung der Stelle.
Die Relevanz des Gehaltes hat in den letzten Jahren kandidatenseitig an Bedeutung gewonnen. Arbeitgeberseitig darf die galoppierende Gehaltsentwicklung jedoch keinesfalls zu einer Erosion des Betriebsfriedens oder der existierenden Unternehmenskultur führen und sich indirekt belastend auf den Unternehmenserfolg auswirken. Als Personalberater plädieren wir für die Aufstellung von Gehaltsbandbreiten und das Hervorheben von vielfältigen Anreizen, die von mittelständischen Unternehmen geboten werden. Wie schon Robert Bosch sagte: „Löhne haben der Leistung zu entsprechen (...)“.
Fakten:
- 25 % der angesprochenen Kandidaten fordern bei einem Stellenwechsel eine deutliche Gehaltssteigerung
- Der Wunsch nach einer Gehaltssteigerung von 10 % bis 20 % und mehr ist bei einem Stellenwechsel die Regel.
- Deutschland liegt mit einer nominalen Gehaltsentwicklung von 4,9 % im Mittelfeld europäischer Gehaltsentwicklungen.
- Neben dem Gehalt spielen weitere Anreize eine zunehmend wichtige Rolle.
- Die zunehmend steigenden Gehaltswünsche der Kandidaten können durch vielfältige Anreize, ein gutes Betriebsklima sowie eine wertschätzende Unternehmenskultur gemildert werden.
- Die Grundgehälter – differenziert nach Branchen und Unternehmensgrößen – wachsen im Jahr 2023 deutlich an.