HR-Management

Ziele setzen – angehen und umsetzen … und dies immer wieder auf's Neue!

Der Schnee am Wochenende hat uns etwas überrascht und uns nach den warmen Temperaturen der Vorwoche sehr schnell deutlich gemacht: wir bewegen uns auf das Jahresende zu. Häufig eine Zeit in der in Unternehmen die strategischen Ziele für das neue Jahr festgelegt, mit den Mitarbeitern Zielvereinbarungsgespräche geführt werden.

Auch persönlich macht man sich Gedanken was im neuen Jahr alles passieren sollte, Lebensziele werden neu gesteckt, man nimmt sich für das neue Jahr fest vor mit dem Rauchen aufzuhören oder mit Sport zu beginnen, Weiter- oder Fortbildungen werden ausgesucht, neue berufliche Wege ins Auge gefasst. Sylvester ist meist das magische Datum bzw. Neujahr der Startpunkt. Einige dieser Ziele sind Dauergäste auf dieser Liste und wir finden sie jedes Jahr aufs Neue dort wieder. Wie schafft man es nun Ziele konsequent anzugehen?

Erst einmal Ziele sind wichtig. Sie motivieren uns, geben uns Kraft und Stärke Dinge anzugehen. Ziele zu setzen beginnen wir recht früh – nur werden sie da noch Kindheitsträume genannt. Einige von uns bewahren diese Kindheitsträume und versuchen sie in Teilziele gesteckt im Laufe ihres Lebens umzusetzen und zu verwirklichen.
Doch woran liegt es wenn Ziele nicht erreicht werden? Die Gründe dazu sind mannigfaltig. Ein wichtiger Faktor ist, dass man sich seiner eigenen Ziele bewusst ist. Neue Studien zeigen, dass gerade unbewusste Ziele unsere allgemeine Leistungsfähigkeit mindern. Einerseits blockieren diese unbewussten Ziele unsere Konzentration auf die momentanen Dinge, andererseits  sind  sie  zu schwach, um umgesetzt zu werden. Eine Blockade, die ungünstig auf zwei Seiten wirkt. Dazu sollte man sich einmal bewusst Zeit nehmen, sich Ziele zu definieren und klar zu stecken. Wenn die unbewussten Ziele rein dadurch entstehen, dass wir auf unserem Kalender ein Foto einer Karibikinsel sehen - und wir nun die nächste Urlaubsplanung und nicht mehr das vorliegende Excel-Sheet im Kopf haben, müssen wir dies akzeptieren. Solch unbewusste Ziele erschafft sich unser Hirn immer einmal wieder und – entlastet uns so kurz von Alltagssorgen und bringt etwas Abwechslung ins Leben.

Nichtsdestotrotz, möchte ich mir echte Ziele stecken, muss ich sie mir bewusst machen und sie auch greifbar  gestalten. Dabei ist es übrigens völlig irrelevant, ob man hier von „Lebenszielen“, strategischen Zielen oder Mitarbeiterzielen spricht.
Hohe Ziele müssen in Teilziele unterteilt werden. Wenn man sich unrealistische Dinge vornimmt, geht sehr häufig die Motivation irgendwann verloren. Setzt man unter das hohe Ziel kleinere, erreichbare Teilziele so führt dies zu einer Befriedigung des Erfolgsbedürfnisses und so entsteht die Motivation das nächste Teilziel anzugehen.

Als ein weiterer elementarer Faktor in der Zielplanung ist das bewusste Auflisten von Widrigkeiten im Zuge der Zielerreichung: Welche Widerstände können einem begegnen. Werden Ziele alleine durch die Widerstände nur schwer erreichbar, muss man sich dies klar machen und vielleicht auch Ziele aus der Liste streichen. Oettinger spricht in diesem Zusammenhang von einem Abwägen von Wunsch und Wirklichkeit. Idealerweise legt man eine plus/minus-Liste an: auf der einen Seite listet man die Vorteile der Zielerreichung auf, die andere Seite beinhaltet mit welchen kalkulierbaren Widerständen man zu rechnen hat. Dieses „mentale Kontrastieren“ hilft die Kraft zu bündeln und Energien in die „richtigen“ Projekte  zu  stecken.  Die  Zielbindung  wird  erhöht  und  man  kann  sich  auf  die  richtige  Ziele konzentrieren. (Oettinger et al., 2010).

Machen Sie sich klar, was Sie erreichen wollen, wie viele Unterschritte nötig sind und welche Ziele auch  in  einem  realistischen  Möglichkeitsrahmen  sich  befinden  –  so  erhöhen  Sie  für  sich  die Möglichkeit, dass Ziele auch konsequent angegangen und umgesetzt werden können. Und ansonsten bleibt nur noch ein letzter wichtiger Faktor übrig: „hart daran arbeiten und sich bewusst sein, dass selten eine Zielerreichung von alleine kommt“. In diesem Sinne, wünsche ich Ihnen viel Kraft und Energie für die Erreichung Ihrer Ziele!

 

Quellen:
Marien,  H.  et  al. (2012):  Unconscious goal  activation and the hijacking of  the executive function. Journal of Personality and Social Psychology.
Wirtschaftspsychologie aktuell 17.10.2012: Mit unbewussten Ziele macht man mehr Fehler
Oettinger, G. et al. (2010): Mental contrasting of future and reality. Journal of Personnel Psychology.
Wirtschaftspsychologie aktuell 03.12.2010: Kluge Wünsche.