Social Media & Active Sourcing: Paradigmenwechsel für nachhaltiges Recruiting im Gesundheitswesen
Viele Kliniken nutzen die sozialen Medien, um Kandidaten zu suchen oder direkt anzusprechen. Schlagworte wie Social Media Recruiting und Active Sourcing erobern den Fachjargon. Wie kann die erfolgreiche Suche und Ansprache gelingen? Eigentlich ist es ganz einfach: Man erstelle ein aussagekräftiges Profil in sozialen Netzwerken wie Facebook, XING oder LinkedIn und spreche über Anzeigen in den genannten Netzwerken geeignete Bewerber an.
Insbesondere systemgesteuertes Active Sourcing ist ein erfolgversprechender Ansatz für Social Media Recruiting. Das zeigen die Erfahrungen beispielsweise mit den für eines der geburtenstärksten Krankenhäuser Deutschlands konzipierten Facebook Recruiting Kampagnen. Mit einem Budget von ca. 1.000 Euro konnten 35 Leads, ernsthaft interessierte Bewerber, angesprochen werden. Dabei erreichte die Kampagne über 63.000 Menschen und erzielte über 200 Beitragsreaktionen aus Likes und Kommentaren. Die Kosten pro Lead sprechen eine deutliche Sprache: ca. 29 Euro.
Active Sourcing reicht für erfolgreiches Recruiting nicht aus!
Was sich einfach und kostengünstig anhört, führt bei näherer Betrachtung zu einem echten Paradigmenwechsel im Recruiting. Erfolge feiert künftig, wer seine Hausaufgaben im Vorfeld gemacht hat, aktiv auf potenzielle Kandidaten zugeht und den Community-Gedanken der sozialen Netzwerke wirklich lebt.
Wer mit Social Media Recruiting bzw. Active Sourcing nachhaltig erfolgreich sein will, der kommt nicht umhin, grundlegende Veränderungen im Bewerbungsprozess herbeizuführen. Rekrutierung kann die Personalabteilung nicht mehr „nebenbei“ und „allein“. Um alle Maßnahmen zum Erfolg zu bringen, braucht es die nötigen Kapazitäten und Qualifikationen innerhalb der Personalabteilung sowie ein abteilungsübergreifendes Teamwork aller Fachabteilungen. Stolpersteine für den Erfolg sind aufwändige und langwierige Rekrutierungsprozesse sowie ungeklärte Zuständigkeiten zwischen Personalabteilung und Fachabteilungen.
Der Rekrutierungsprozess – Rückgrat für erfolgreiches Bewerbermanagement
Voraussetzung für den Erfolg jeglicher Recruiting-Maßnahmen inklusive Social Media Recruiting und Active Sourcing sind nicht nur grundlegende Veränderungen im Bewerbungsprozess, sondern auch eine konzertierte „Aufräumaktion“ im Innen und im Außen der Arbeitgebermarke.
Wie führen nun ineinandergreifende Prozesse und Maßnahmen zum Erfolg von Social Media Recruiting und Active Sourcing? Unabdingbar ist es, sich die eigenen Prozesse genau anzuschauen und dazu alle Beteiligten einzubinden. Im Innen muss die Arbeitgeberattraktivität genauso stimmig sein. Es lohnt sich, einen Blick hinter die eigenen Kulissen zu werfen und zu überlegen: Was läuft heute gut? Was könnte man optimieren? Natürlich aus Sicht der Führungskräfte und der Mitarbeiter.
Der richtige Kanal oder: nicht wahllos Anzeigen schalten!
Das althergebrachte Prinzip, Anzeigen in Print- oder Online-Medien zu schalten und darauf zu hoffen, dass sich die richtigen Bewerber schon melden, hat ebenfalls ausgedient. Es gilt zu analysieren, über welche Kanäle die richtigen Bewerber zu ihrem potentiellen Arbeitgeber finden.
Aufbau einer Bewerbercommunity für nachhaltiges Recruiting
Über das Active Sourcing sollten auch diejenigen aktiv angesprochen werden, die aktuell (noch) nicht auf der Suche, aber innerlich auf dem Weg sind und erst später in die aktive Suche nach einer neuen Stelle einsteigen. Sie sind der erste Baustein für den Aufbau einer Bewerbercommunity. Mit Active Sourcing erreichen Kliniken nicht nur Bewerber, die bereits innerlich gekündigt haben, sondern schaffen es, über den Aufbau einer „Community“ deutlich früher mit potentiellen Bewerbern in Kontakt zu treten.
Wer hier glänzt, wird nachhaltig für seine Recruitingbemühungen belohnt und nutzt die Chance, die der Paradigmenwechsel bietet.
Für den Blick hinter die Kulissen: Prozessoptimierung für Recruiting